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Aufbäumen - Ausstieg aus der Atemgemeinschaft...
Wolz setzt alle Facetten seiner umfangreichen Stimmtechniken ein. Zum puren Vokalmuskelspiel wird "Asphyxie" dennoch nicht. Auch mit dieser neuen, dreiteiligen Performance bleibt er seinem großen Thema, der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Stationen zwischen Leben und Tod, treu.
Anna-Bianca Krause / Der Tagesspiegel / März 1995
Das Tier im Menschen...
...Das ist nicht Singen. Das ist Röcheln und Schreien. Gesungener Krieg...
Waltraud Schwab / taz / März 1995
Auch den Zuhörern bleibt die Luft weg...
Ich will nichts produzieren, was einzig der Unterhaltung dient...
...Im Theater am Halleschen Ufer will er in 30 Minuten dem Publikum vorführen, wie sich dieser Tod anhören muss. Keine Leichte Kost...Er will provozieren, aufrütteln...Diese Komposition - ebenso ungewöhnlich wie die Musik ergibt ein Klangstück, das dem Publikum kaum zeit zum Atmen lässt...
Matthias Oloew / Tagesspiegel / März 1995
Asphyxie...
...Für abends um elf Uhr ist sie angekündigt, die Vorstellung. Eigentlich eine ungewöhnliche Zeit und das noch im Theater. Ausserdem soll sie auch nur eine halbe Stunde dauern...Der Raum ist bei Betreten bereits abgedunkelt, auf der Bühne stehen nur zwei Mikrofonständer und eine schwarz angemalte Wasserflasche. Ein wenig später erlischt auch noch das wenige Licht und ich fühle mich hilflos der Schwärze ausgesetzt. Meine Augen suchen nach einem Punkt, wo sie zur Ruhe kommen können und bleiben so an einem phosphorisierenden, kaum auszumachenden Fleck, auf der Bühne vor den Mikrofonen, hängen. Plötzlich erfüllt hektisches Atmen den ganzen Raum und entwickelt sich zu einem Rythmus. Ich habe Probleme mich auf einen Punkt zu konzentrieren und ergebe mich dem aufkommenden Beklemmungsgefühl mit geschlossenen Augen. Das Atmen wird zum Röcheln, Wimmern, Schreien. Klagelaute formen sich zu einem sirenenhaften und fast unwirklichen Gesang, flirrend, betörend und zugleich wehmütig. Den vokalen Ausdrucksformen sind scheinbar keine Grenzen gesetzt...
Angelika Teschner / artefakt / 1995
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